Dank robotergestützter Operation können Patienten mit abdominalen Hernien innerhalb von 48 Stunden nach der Entlassung wieder aktiv werden

• Die robotergestützte Chirurgie stellt ein Novum in der chirurgischen Behandlung dieses Leidens dar, da sie den Krankenhausaufenthalt um 4 Tage verkürzt und die Wiederaufnahme der täglichen Aktivitäten innerhalb von 48-72 Stunden nach der Entlassung ermöglicht.
• Eine Bauchwandhernie ist eine häufige Pathologie und kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen.
• Sie tritt auf, wenn ein Teil eines Organs oder Gewebes durch die geschwächte Bauchwand hindurchragt.

Die robotergestützte Chirurgie hat die Art und Weise revolutioniert, in der viele der komplexeren und häufigeren Operationen durchgeführt werden. Weniger Komplikationen, eine wesentlich kürzere Erholungszeit, größere Präzision für den Chirurgen und eine schnellere Rückkehr der Patienten zu ihren täglichen Aktivitäten sind die wichtigsten Vorteile der robotergestützten Chirurgie, die jeden Eingriff erleichtert und vereinfacht.

Im Fall der Bauchwandchirurgie hat die Robotik neue Wege eröffnet, "die es ermöglichen, die Vorteile der offenen Chirurgie mit denen der minimalinvasiven Chirurgie zu verbinden", wie Dr. Leopoldo Salvatierra, Chirurg der Policlínica-Gruppe, betont. Mit anderen Worten: Es werden die gleichen Ergebnisse wie bei der offenen Chirurgie erzielt, in diesem Fall mit einem minimalen Schnitt. Mit dieser Technik verkürzt sich der Krankenhausaufenthalt der Patienten von den bei offenen Operationen üblichen 5 bis 8 Tagen auf einen bis vier Tage, und sie können innerhalb von 48 bis 72 Stunden nach der Entlassung wieder ihren täglichen Aktivitäten nachgehen, wobei sie allerdings schweres Heben oder schwere körperliche Anstrengungen einschränken müssen.

Die Poliklinikgruppe hat vor kurzem eine Reihe von Bauchwandoperationen mit einem hochinnovativen, vom Da Vinci-Roboter unterstützten Ansatz durchgeführt, bei dem acht Patienten, die an einer vorderen Bauchwandhernie litten, auf minimalinvasive Weise operiert werden konnten. Zuvor musste der Bauch vollständig geöffnet werden; in diesem Fall genügten kleine Schnitte von 1 bis 4 cm, durch die große Resektionen vorgenommen, die Hernie repariert und die Bauchwand rekonstruiert werden konnten, was einen kürzeren Krankenhausaufenthalt, weniger Schmerzen und Beschwerden und weniger sichtbare Narben zur Folge hatte.

"Die robotergestützte Chirurgie ermöglicht es uns, auf engstem Raum mit viel größerer Präzision zu arbeiten, was die Möglichkeiten des Eingriffs selbst erhöht", sagt Dr. Salvatierra. "Außerdem können wir die Schichten der Bauchwand effektiv rekonstruieren und breitere Maschen anbringen, die dazu beitragen, die Muskelfunktion wiederherzustellen, bevor die Hernie entsteht. Und all dies unter wesentlich besseren postoperativen Bedingungen", fügt er hinzu.

Dieser hochmoderne Ansatz, der es auch ermöglicht, fettleibige Patienten sicherer zu operieren, ist für die Chirurgen die Technik der Wahl vor der Laparoskopie, sofern der Patient die notwendigen Voraussetzungen erfüllt: "Es ist noch nicht die häufigste, weil nicht alle Zentren über einen Da Vinci-Roboter verfügen, aber natürlich entscheiden wir Chirurgen uns, wann immer es die Situation zulässt, für diese Art von Eingriff, der die Lebensqualität der Patienten in der postoperativen Phase erheblich verbessert und ebenso wirksame Ergebnisse bietet", sagt der Spezialist.

Eine häufige, aber potenziell ernste Pathologie

Eine Hernie entsteht, wenn ein Teil eines Organs im Bauchraum oder ein Gewebe durch die Bauchmuskulatur hindurchragt, weil es geschwächt oder gerissen ist. Der Patient spürt eine weiche Beule, die er zurückschieben kann, die aber bei jeder Anstrengung im Bauchraum, z. B. bei einfachem Husten, oder spontan wieder hervortritt. Im Laufe der Zeit bleibt die Ausstülpung immer außen, ohne dass das Gewebe wieder eingeführt werden kann.

Die Hernie kann Schmerzen und Beschwerden verursachen und auch zu einer potenziell ernsten Situation führen, wenn das Gewebe eingeklemmt und nicht mehr durchblutet wird; in diesem Fall kann es zu einer Gangrän kommen, die sofortige ärztliche Hilfe erfordert, da sie lebensbedrohlich sein kann.

In der Regel haben die Patienten keine Symptome, aber wenn der Bruch Schmerzen verursacht und wächst, wird eine Operation empfohlen; tatsächlich ist die Operation von Bauchwandbrüchen die häufigste Operation, die bis zu 50 % aller in einer allgemeinchirurgischen Abteilung durchgeführten Operationen ausmacht.

Jede Tätigkeit oder jedes Problem, das den Druck auf das Bauchgewebe oder die Muskeln übermäßig erhöht und sie schwächt oder reißt, kann zum Auftreten einer Bauchhernie führen, z. B. Verstopfung, chronischer Husten, Krankheiten, die einen zum anstrengenden Wasserlassen zwingen, Übergewicht, körperliche Anstrengungen wie Gewichtheben, Mukoviszidose... Unterleibsbrüche können auch angeboren oder Folge einer anderen Operation in diesem Bereich sein.